Geschichte der Batterie
Am Anfang war die „Bagadad-Batterie“ – oder doch nicht?
Bei Ausgrabungsarbeiten einer parthischen Siedlung auf dem Hügel Khujut Rabuah in der Nähe der heutigen irakischen Hauptstadt Bagdad wurde 1936 ein ca. 14cm hohes Tongefäß gefunden, welches einen Kupferzylinder und einen kleinen Eisenstab enthielt. Der Eisenstab wurde dabei durch Asphalt so in Position gehalten, daß es in den Kupferzylinder eintauchte, ohne daß diese sich berührten. Würde man hier eine elektrolytische Flüssigkeit hinzu geben hätte man eine funktionsfähige Batterie. Auch die Tatsache, dass der Eisenstab stark oxydiert ist weißt auf diese Verwendung hin.
Andererseits war, nach heutigem Stand der Wissenschaft, Elektrizität vor 2.000 Jahren noch unbekannt. Ein abschließende wissenschaftliche Würdigung gibt es also (noch) nicht.
Nach der US-Invasion in den Irak wurde 2003 das Irakische Nationalmuseum geplündert und die Bagdad-Batterie gestohlen.
Machen wir einen Sprung ins Jahr 1780. Der italienische Arzt Luigi Galvani bemerkt, daß ein Froschschenkel jedesmal zuckt, wenn er hin mit Eisen und Kupfer in Verbindung bringt. Er geht davon aus, dass es sich dabei um eine elektrische Wirkung handelt.
Die erste Batterie der Neuzeit baute dann Alessandro Volta im Jahr 1800. Hierfür schichtete er abwechselnd Kupfer- und Zinkscheiben mit jeweils einem in Salzlösung getränkten Papier dazwischen. Verband man die Scheiben mit einem Draht lieferte die Säule Energie.
Wenn man mehrere solcher Galvanischen Zellen in Reihe schaltet kann man damit die Spannung erhöhen. So kam die Batterie auch zu ihrem Namen. Der ist nämlich der Militärsprache entlehnt. Während es dort um die Zusammenlegung von Geschützen zu einer „Geschützbatterie“ geht ist in der Elektrotechnik das Zusammenschallten mehrerer Zellen gemeint.
Die nächste wesentliche Entwicklung war die des Akkumulators. Johann Wilhelm Ritter baute 1802 die Ritter’sche Säule. Während die Volta’sche Säule eine Primärbatterie ist, die einmalig durch chemische Reaktion Energie erzeugt, bis sie entladen ist, handelt es sich bei der Ritter’schen Säule um eine Sekundärbatterie, die zunächst aufgeladen werden muss und die gespeicherte Energie dann wieder abgibt.
Man unterscheidet zwischen den heute nicht mehr gebräuchlichen Nassbatterien mit flüssigem Elektrolyt, die nur aufrecht stehend betrieben werden konnten und den Trockenbatterien mit festem oder gelartigem Elektrolyt. Carl Gassner ließ sich die Trockenbatterie 1887 patentieren. Diese heute noch gängigen Batterien haben den Vorteil lageunabhängig verwendet werden zu können.
Die Sekundärbatterien sind heute wesentlich weiter verbreitet als die Primärbatterien. Die beiden häufigsten Vertreter sind der Blei-Säure-Akku und der Lithium-Ionen-Akku.
Wegen Ihrer geringen Kosten sind in Kleingeräten mit niedrigem Energiebedarf jedoch auch häufig noch Primärbatterien in Verwendung, mit der Alkali-Mangan-Batterie als wichtigstem Vertreter.